
Maison der Extraleganza
Hoch in den Schweizer Bergen lebt eine Uhrmacherfamilie, inmitten grüner Weiden im Sommer und einer weißen Decke Schnee im Winter. Und dennoch gelingt es der Familie Piaget, in dieser unberührten Umgebung eine Welt voller intensiver Farben, kühner Innovationen und außergewöhnlicher Handwerkskunst zu schaffen.
Indem sie Extravaganz und Eleganz gleichermaßen einbrachten, setzte jede Generation ihre eigenen Begabungen ein, um Uhrmacherkunst und Haute Joaillerie auf unerwartete Art und Weise zusammenzuführen.

Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelten Georges-Edouards Enkel Gérald und Valentin an der Spitze einer nunmehr eigenen Marke das Unternehmen weiter: von der Côte-Aux-Fées an die Côte d’Azur. Während Gérald um die Welt reiste, um Piaget bekannt zu machen, fand Valentin mit seiner Fantasie neue Wege, um Piaget als Uhrmacher zu profilieren.
Er war der Vorreiter bei der Entwicklung des ultraflache Uhrwerks, einer Innovation, die den Weg für alle nachfolgenden Errungenschaften ebnete. Das Kaliber 9P, ein hochpräzises mechanisches Uhrwerk mit Handaufzug, das nur 2 mm hoch war, wurde 1957 vorgestellt. Das 12P, in dem sich die damalige Begeisterung für die Entwicklung von Automatikwerken widerspiegelte, folgte im Jahr 1960. Es war mit einer Bauhöhe von lediglich 2,3 mm das flachste Automatikwerk der Welt. Diese Erfindungen revolutionierten nicht nur das Kaliber im Inneren der Uhr, sondern befreiten auch Gehäuse und Zifferblatt von technischen Zwängen und Größenbeschränkungen, sodass sie zu einer Leinwand für den kreativen Ausdruck von Uhren für Männer und Frauen werden konnten.

Dank der Abgeschiedenheit des Juras war das Unternehmen lange Zeit autark – es verfügte über eigene Ressourcen, darunter eine Gießerei in Genf und hochqualifizierte Uhrmacher, Goldschmiede, Steinschleifer und Graveure.
Auf diesem Fundament aus geschickten Händen und weitsichtigen Köpfen entstand Valentins Vision für Schmuckuhren. In den späten 1960ern gründete er Piagets eigenes Kreativstudio. Er beauftragte Designer, die eher aus dem Schmuckbereich als aus der Uhrmacherei stammten, mit der Aufgabe, „etwas zu tun, was noch nie zuvor gemacht wurde“. Er ermutigte sie, nach Paris zu reisen und sich von den neuesten Couture-Modenschauen inspirieren zu lassen. Die Designer zeichneten ihre Entwürfe direkt auf die Fotoseiten von Modemagazinen, um das Streben nach Freiheit und Modernität aufzugreifen, das die Welt in den 1960ern prägte.

Zeitgleich mit dem Schritt in diese neuen kreativen Gefilde eröffnete Piaget im Juni 1959 seine erste Boutique in Genf. Obgleich die Uhren des Unternehmens bereits in der ganzen Welt verkauft wurden, bot dies die Gelegenheit, die einzigartige Kreativität des Unternehmens sowohl in der hohen Uhrmacherkunst als auch in der Haute Joaillerie an einem einzigartigen Ort zu feiern. Ein Ausdruck von Modernität, ganz im Gegensatz zu den historischen Gebäuden, die die Straßen der Stadt am See säumen.
Anstelle der traditionellen großen, mit Produkten überladener Schaufenster der Boutiquen waren die Vitrinen Piagets schmal und verlockten die Passanten dazu, stehen zu bleiben und sich die auffallend spartanische Auswahl an Wundern genauer anzusehen. Auf dem Schild der Boutique, bekannt als Salon Piaget, stand vielsagend: Piaget Horlogers Joailliers. Das Innere glich eher einer Kunstgalerie denn einem Geschäft. Ein Ort, an dem kühnes Design auf außergewöhnliches Handwerk traf.

Das dunkle Kobaltblau von Lapislazuli und die reiche Maserung von Malachit kontrastierten mit dem tanzenden Schimmer eines Goldes, das wie ein Kettenhemd gewoben war. Um die Gesamtwirkung noch zu verstärken, entwickelte Piaget seine eigene Decor Palace-Technik. Das Unternehmen, das sich traditionell der Guillochierung widmete, die bereits seit Jahrhunderten zur Veredelung von Zifferblättern verwendet wurde, führte die Technik über die Grenzen des Zifferblatts hinaus. Es begann, seine eng gewebten Goldarmbänder zu gravieren, um reiche, dicht strukturierte Muster zu erzeugen, die die Muster der Natur, wie Rinde, Fell oder Reif, imitierten.
Schon bald zählte die Maison Elizabeth Taylor und Jacqueline Onassis Kennedy, Ursula Andress und Alain Delon zu ihren treuen Anhängern. All dies war jedoch nur der Vorgeschmack auf die Revolution, die Piaget mit der Kollektion 21st Century einläutete. Diese Apotheose aus extravaganter Schmuckkreation und Uhrmacherkunst wurde 1969 auf der Basler Uhrenmesse vorgestellt – im selben Jahr, in dem der erste Mensch den Mond betrat. Die Serie einzigartiger Schmuckuhren von einem Kreativteam, zu dem auch Jean Claude Gueit, einer der größten Uhrendesigner des 20. Jahrhunderts, gehörte, zeichnete sich durch elegante, handgefertigte Goldgehäuse, komplexe Ketten und avantgardistische Designs aus, bei denen die Uhren in kunstvolle Manschetten eingefasst waren und an Halsketten hingen.


Die Liebe zum Detail und die Symbiose zwischen Kreativität und Kundenerfahrung führten zur Entwicklung des Style Selector. Kunden wie der Uhrenliebhaber Andy Warhol konnten in der Piaget-Boutique im Herzen Manhattans ihr eigenes, individuelles Design kreieren, indem sie die Form des Gehäuses, die Art des Zifferblatts und des Armbands sowie den Umfang der Edelsteinfassung auswählten.
Es war mehr als nur eine Dienstleistung. Es war eine Lebensart, eine Demonstration des einzigartigen und unverwechselbaren Könnens von Piaget. Ein hauseigenes Know-how und ein Symbol für unverwechselbare Eleganz und raffinierte Extravaganz, die wir Extraleganza nennen.



Unsere Kreationen

